Sterilisation Mann: Informationen und Wissenswertes

Sterilisation des Mannes: zwei sichere Methoden

Es gibt in Deutschland zwei gängige Methoden eine Vasektomie durchzuführen: diejenige ohne Skalpell (No-Scalpel Vasektomie) und diejenige mit Skalpell (klassische Vasektomie/Ligaturtechnik). Die Vasektomie ohne Skalpell gilt als besonders schonend, denn es sind keine Schnitte erforderlich. Bei diesem Verfahren wird die Haut des Hodensackes durch eine winzige Punktion und Dehnung eröffnet. Bei der klassischen Technik wird die Hodensackhaut durch einen minimalen und sauberen Schnitt mit einem Skalpell geöffnet. Beide Methoden sind etabliert und sicher. Welche der beiden OP-Methoden angewandt wird, besprechen Arzt und Patient im Vorfeld.

So funktioniert die Vasektomie
1. Vorbereitung: Der Arzt oder die Ärztin betäubt die Region um die Samenleiter mit einer lokalen Narkose, damit die Behandlung nahezu schmerzfrei ist.

2. Punktion und Dehnung oder Schnitt: Nun setzt der Operateur oder die Operateurin je nach gewählter Technik eine Punktion oder einen minimalen Skalpellschnitt. Nach der Punktion wird die Haut mit einem speziellen Klemminstrument gedehnt, sodass eine Öffnung entsteht. Auf diese Weise kann der Arzt oder die Ärztin Zugang zu den Samenleitern bekommen.

3. Durchtrennung und Abdichtung: Die Samenleiter werden durch die Öffnung freigelegt und aus dem Gewebe herausgehoben. Nun können sie durchtrennt werden. Dabei wird jeweils ein Teilstück von wenigen Zentimetern entfernt. Die offenen Samenleiterenden werden nun verschlossen, indem sie umgeschlagen und abgebunden oder elektronisch verödet werden. Danach wird die Skrotalhaut verschlossen. Bei der Non-Skalpell-Vasektomie genügt ein Pflaster, weil sich die Haut von selbst wieder zusammenzieht, bei der klassischen Vasektomie wird die Haut mit einem Stich vernäht.

4. Effektivität und Nachkontrolle: Die Vasektomie hat eine sehr hohe Wirksamkeit als Verhütungsmethode. Es dauert jedoch etwa 2–3 Monate, bis das Ejakulat keine Samenzellen mehr enthält. In dieser Zeit sollte weiterhin eine alternative Verhütungsmethode genutzt werden. Ein Spermiogramm, das nach einigen Monaten durchgeführt wird, bestätigt den Erfolg des Eingriffs.

Mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen
Obwohl die Risiken gering sind, können selten leichte Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüsse auftreten. Langfristige Komplikationen treten fast nie auf, aber wie bei jeder Operation sind sie nicht ausgeschlossen.

Diese Methode ist eine sichere, dauerhafte und verhältnismäßig schonende Lösung für Männer, die keine Kinder mehr möchten.